Energie und Glaube
Wer die Energiediskussion nur etwas mitverfolgt hat weiß, dass es verschiedene Formen der Energieerzeugung gibt. Da gibt es einerseits Energieerzeugung durch Verbrennen von Rohstoffen (Öl, Gas, Holz) und Spaltung von Atomen sowie andererseits Energieerzeugung durch Nutzung von Wasser, Wind und Sonne.
Das brachte mich zu der Überlegung, inwieweit das eine Entsprechung im Glaubensleben haben kann. Ich überlegte, dass ich versuchen kann, meinen Glauben durch eigene Anstrengung zu „befeuern“. Ich kann aber auch versuchen, auf die Kraft Gottes zu vertrauen und mich wie ein Windrad antreiben oder wie ein Sonnenkollektor / eine Solarzelle bescheinen zu lassen und dadurch „Energie zu tanken“.
Klar dürfte sein, dass das „Befeuern“ mit eigener Kraft auf Dauer sehr anstrengend werden wird (die Ressourcen sind endlich). Aber mein Windrad sollte ich auch nicht in den Windschatten oder meine Sonnenkollektoren / Solarzellen in den Schatten stellen (siehe auch Hiob Hi 37,21: „Eben sah man das Licht nicht, das hinter den Wolken hell leuchtet; als aber der Wind daherfuhr, da wurde es klar.“).
Was würde es ändern, wenn ich im Hinblick auf meinen Glauben weniger auf eigene Kraft schaue und meine, alles selber schaffen zu müssen, sondern die unendliche, in mir sich immer wieder erneuernde (regenerierende) (Glaubens-)Kraft Gottes finde und nutze? In diesem Sinne „Singe(t) fröhlich Gott, der unsre Stärke ist“ (Psalm 81,2) und lass dich von Gott antreiben und bescheinen und nutze seine Kraft.
Tobias Kohlmann
(Fotos: Tobias Kohlmann)